Karoline Preisler, FDP-Politikerin und Juristin, ist in den vergangenen Jahren zu einer der sichtbarsten Stimmen gegen Antisemitismus in Deutschland geworden. Seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 stellt sie sich regelmäßig an den Rand pro-palästinensischer Demonstrationen in Berlin, hält Blumen, eine Israel-Fahne oder Schilder mit klaren Botschaften wie „Rape is not resistance“ und „Believe Israeli Women“. Sie ist dabei meist allein, doch ihre Präsenz entfaltet enorme Wirkung. Preisler zeigt, dass Haltung nicht immer laut sein muss – manchmal reicht der stille, unerschütterliche Protest einer Einzelnen.
Dieser Mut bleibt nicht ohne Folgen. Immer wieder wird sie bedrängt, beleidigt und sogar körperlich angegriffen. Demonstranten versuchten ihr bereits die Fahne zu entreißen, warfen Farbe auf sie oder attackierten sie mit Fahnenstangen. Teilweise musste die Polizei eingreifen, um sie zu schützen. Dass eine Politikerin in Deutschland auf offener Straße wegen ihres Einsatzes für jüdisches Leben bedroht wird, ist erschütternd. Zugleich macht es deutlich, wie wichtig ihr Engagement ist. Preisler nimmt persönliche Risiken in Kauf, um sichtbar gegen Judenhass einzustehen – ein Handeln, das Zivilcourage im wahrsten Sinne des Wortes bedeutet.
Schweigen ist keine Option
Ihre Haltung wird auch offiziell gewürdigt. 2024 erhielt sie den Eugen-Kogon-Preis für ihren Einsatz gegen Extremismus und wurde für den Simon-Wiesenthal-Preis nominiert. Doch vielleicht wichtiger als jede Auszeichnung ist die Wirkung, die sie auf Menschen entfaltet. Viele, die ihre Aktionen beobachten oder in den sozialen Medien verfolgen, sprechen ihr Respekt und Dankbarkeit aus. Sie gilt längst als Vorbild, das zeigt, dass jeder Einzelne Zeichen setzen kann.
Karoline Preisler erinnert uns daran, dass Demokratie und Menschenwürde nicht abstrakte Werte sind, sondern im Alltag verteidigt werden müssen – gerade dann, wenn der Gegenwind stark ist. Ihre Courage ist ein Appell an uns alle: Schweigen darf keine Option sein, wenn Antisemitismus offen auf den Straßen sichtbar wird. Mit Haltung und Mut beweist sie, dass es immer möglich ist, dem Hass etwas entgegenzusetzen.