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4. September 2025

Achtung: Bürokratie-Dschungel! Wir brauchen eine echte Steuer- und Entlastungsreform

Deutschland versteht sich gerne als Land der Ordnung und Verlässlichkeit. Doch in Wahrheit ist es längst zum Land der Formulare und Antragsportale geworden. Ob Handwerker, Mittelständler oder Start-up-Gründer: Fast jeder Unternehmer hierzulande kann Geschichten davon erzählen, wie viele Stunden, Nerven und oft auch Geld er verliert – nicht durch den Wettbewerb, sondern durch den Staat.

Bürokratie – die unsichtbare Steuer

Genehmigungen, Berichtspflichten, Meldepflichten, Nachweise – wer in Deutschland ein Unternehmen führt, verbringt einen erheblichen Teil seiner Arbeitszeit damit, Papierstapel zu bewältigen. Ein Schreinerbetrieb aus Bayern berichtet beispielsweise, dass allein die Anmeldung einer neuen Arbeitskraft mehrere Tage Bürokratie in Anspruch nimmt: Lohnsteueranmeldung, Unfallversicherung, Sozialkassenmeldungen, Berufsgenossenschaft – jede einzelne Position erfordert eigene Formulare, oft mit mehrfacher Nachweispflicht.

In Start-ups summiert sich der Aufwand ebenfalls schnell: Ein Technologie-Startup in Berlin berichtete, dass die Beantragung von Fördermitteln für Forschung und Entwicklung sowie die Registrierung geistigen Eigentums leicht mehrere Wochen blockieren kann – Zeit, die eigentlich für Produktentwicklung und Kundenakquise vorgesehen war.

Gerade im internationalen Vergleich wird sichtbar: Länder wie Dänemark oder Estland ermöglichen die Unternehmensgründung in wenigen Klicks. In Estland kann man ein Unternehmen online innerhalb von 18 Minuten gründen, während Gründer in Deutschland oft wochen- oder gar monatelang auf die nötigen Genehmigungen warten müssen. In Kanada oder Neuseeland hingegen sind Steuererklärungen und Meldungen für kleine Unternehmen stark automatisiert, wodurch die Kosten für Buchhaltung und Verwaltung deutlich niedriger sind.

Ein Steuerrecht wie ein Labyrinth

Noch komplizierter wird es beim Steuerrecht. Deutschland hat eines der komplexesten Steuersysteme der Welt. Allein das Einkommensteuergesetz umfasst über 1.200 Paragraphen, flankiert von Tausenden Seiten an Durchführungsverordnungen, Urteilen und Verwaltungsvorschriften. Selbst hochqualifizierte Steuerberater müssen ständig auf der Hut sein.

Für ein mittelständisches Handwerksunternehmen bedeutet das: Allein die jährliche Steuerberatung kann mehrere Zehntausend Euro kosten, die besser in neue Maschinen oder die Weiterbildung der Mitarbeiter investiert wären. Ein Start-up in München berichtet von über 60 Stunden Arbeitsaufwand allein für die Vorbereitung der Umsatzsteuervoranmeldungen – Zeit, die Produktentwicklung und Vertrieb fehlt.

Der liberale Ausweg: Vereinfachung und Entlastung

Was also tun? Ein wirtschaftsliberaler Ansatz bedeutet:

  • Steuern vereinfachen – weniger Ausnahmen, klarere Regeln, transparente Sätze. So könnten kleine Handwerksbetriebe wie Bäckereien oder Tischlereien von pauschalen Steuerregelungen profitieren, statt jede Ausgabe einzeln nachweisen zu müssen.
  • Belastung senken – pauschale Besteuerung für kleine Unternehmen, weniger Abgaben auf Arbeit und Investitionen. In Ländern wie Irland oder Singapur profitieren Start-ups von niedrigeren Anfangssteuersätzen und Investitionsanreizen, was Innovation und Wachstum deutlich beschleunigt.
  • Bürokratie abbauen – Digitalisierung nutzen, Genehmigungsverfahren verschlanken, Berichtspflichten reduzieren. In Estland beispielsweise läuft nahezu die gesamte Verwaltung digital: Steuererklärungen, Unternehmensregistrierung und sogar Gesundheitsmeldungen erfolgen online, teils automatisch.
  • Innovation fördern – durch steuerliche Anreize für Forschung, Start-ups und Investitionen. Ein Berliner Software-Startup konnte dank Steuererleichterungen in Dänemark innerhalb eines Jahres doppelt so viele Entwickler einstellen, nachdem es Teile seiner Produktion und Forschung dorthin ausgelagert hatte.

Warum wir uns das Warten nicht länger leisten können

In einer Zeit, in der Deutschland wirtschaftlich stagniert, ist die Bürokratie nicht nur ärgerlich – sie ist gefährlich. Sie verhindert Wachstum, hemmt Gründungen und verschärft den Fachkräftemangel, weil Talente lieber dorthin gehen, wo unternehmerische Freiheit nicht durch endlose Formulare gefesselt wird.

Ein Handwerksbetrieb in Nordrhein-Westfalen, der dringend neue Lehrlinge ausbilden möchte, verschiebt die Einstellungen oft, weil die Verwaltung für Fördergelder und Ausbildungszuschüsse so komplex ist, dass der organisatorische Aufwand den Nutzen übersteigt. Gleichzeitig starten Start-ups lieber in Estland, Dänemark oder Kanada, wo schnelle Genehmigungen, einfache Steuern und digitale Verwaltung den Weg frei machen für Innovation.

Es ist Zeit für eine mutige Reformagenda, wie sie Javier Milei derzeit in Argentinien umsetzt. Deutschland braucht eine Steuer- und Bürokratiepolitik, die Freiheit gibt, statt Fesseln anzulegen. Unternehmer sollen wieder das tun dürfen, was sie am besten können: Werte schaffen, Arbeitsplätze sichern, Innovationen hervorbringen.

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